Abbitte

Joe Wright ist 35 Jahre alt. Und er ist der beste Regisseur seiner Altersgruppe. Schon sein Debüt, Stolz und Vorurteil, strotzte vor inszenatorischem Selbstbewusstsein, einer beeindruckenden Mischung aus visueller Energie, technischem Vermögen und Verständnis für das Innenleben seiner Figuren, Abbitte, seine Verfilmung des Romans von Ian McEwan, mit der die diesjährigen Filmfestspiele von Venedig eröffnet wurden, ist noch besser. Wieder ist Keira Knightley in einer zentralen Rolle besetzt, und wieder zeigt Wright das richtige Gespür bei dieser komplexen Geschichte, in der die gedankenlose Denunziation einer Dreizehnjährigen das Leben von drei Menschen grundlegend auf den Kopf stellt. Wrights Bildkompositionen sind herausragend, seine Tableaus stark und eine spektakuläre Kamera fahrt über den Strand des kriegsgebeutelten Dünkirchen jetzt schon ein Klassiker. Und doch stirbt der Film nicht in Schönheit: Seine grenzenlose Tragödie lässt er nicht eine Sekunde aus den Augen.

Mit Keira Knightley, James McAvoy u.a.

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