Ace Frehley – Loaded Deck
Auf der KISS-Reanimationstour ’96 offenbarte Ace Frehley gewaltigen Leidensdruck. Wenn der hüftsteife Gitarrist gequält ins Gedärm seiner pyrotechnisch makellosen Gitarre griff, ging im Publikum die Furcht vordem Kollaps auf der Bühne um. Doch der Berti Vogts unter den Rock-Gitarristen verbreitet nicht nur im KISS-Team bollernde Anspruchslosigkeit. Auch als unbemalter Solist ist er kein Kind musikalischer Geniestreiche und ausgetüftelter Kompositionen. Mit dem „neuen“ Opus vervollständigt Paul „Ace“ Frehley seine Best-Of-Compilation von Live- und Studio-Gassenhauern („Rock Soldiers“) und -Raritäten („Do Ya“/E.L.O.) der späten ’80er Jahre. Das krachledernde Potpourri besteht aus, ahem, Hardrock, wie er – womöglich damals vor der Sintflut in Mode war. Aber eines fasziniert an Aces Getöse wirklich: wieder mal zu erleben, wie das berüchtigte „New York Groove“ bei redlichen Hardrock-Interessenten den gleichen Pawlow’schen Reflex auslöst, wie „Verpiß dich“ bei Freunden der italienischen Oper.
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