Altona – Chicken Farm
Einem Plattenkritiker steht eine solche Bemerkung zwar nicht zu, trotzdem: Ich empfinde den Gruppennamen als etwas unglücklich gewählt, automatisch denke ich an die Hamburger Szene, die inzwischen jedem zum Halse raushängt. Wenn eines (sicher nicht fernen) Tages kein Mensch mehr davon redet, muß diese gar nicht üble Gruppe gegen ihren belastenden Namen ankämpfen, wieviel Energie da verlorengeht! Das mußte ich loswerden, nun zur Musik: Altona macht leicht „angejazzten“ Rock mit Bläsersatz im Vordergrund, nicht zu verwechseln mit Jazz-Rock. Wenn überhaupt vergleichbar, zielt es in Richtung Chicago oder BS & T, wobei sich Altona aber keineswegs über Gebühr an diesen Vorbildern orientiert, sondern eine erstaunliche Eigenständigkeit beweist. Aber ich weiß nicht, woran es immer wieder liegt: Sobald der Sänger einer deutschen Gruppe den Mund aufmacht, weiß ich, daß die Musik aus unseren Landen kommt. So auch hier; dabei liegt’s nicht an der Aussprache, und der Sänger ist auch nicht schlechter als das Gros seiner ausländischen Kollegen. Und doch höre ich es auf Anhieb heraus. Vorurteil meinerseits? Ich stehe keineswegs partout auf Ausland, was Musik angeht, aber an den Sängern deutscher Gruppen habe ich immer etwas auszusetzen, aber nicht aus Prinzip! Mein Fazit: Altona hat gute Musiker aber nur mäßige Kompositionstalente in ihren Reihen. Meine Empfehlung in aller Bescheidenheit: Vergebt Kompositionsaufträge an Könner und reduziert die Gesangs-Passagen drastisch, dann sehe ich echte Chancen.
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