Amelia Muge – A Monte

Amelia Muge, in Mozambique geboren und seit 1980 in Lissabon zuhause, lässt sich dem authentischen Fado ebenso wenig zuordnen wie Portugals Supergroup Madredeus. Ihre eigenwillige Mischung aus lusitanischer Folklore, A-cappella-Pop und Jazz entzieht sich vielmehr jedem Kategorisierungsversuch. Affinitäten bestehen bestenfalls zu brasilianischen Musikpoeten wie Caetano Veloso, dem ihre ausdrückliche Bewunderung gilt. Nachdem bereits ihr experimentelles Album Taco a Taco bei der Kritik Gefallen fand, vertont sie diesmal Texte des Literatur-Nobelpreisträgers Jose Saramago oder des enigmatischen Nationalschriftstellers Fernando Pessoa, und sie adaptiert mit „A Garra Do Macaco “ sogar einen Titel der New Yorker Avantgarde-Künstlerin Laune Anderson. Die Texte der portugiesischen Lyriker stellen für Amelia Muge das eigentliche Bindeglied zur eigenen Kultur dar. Zwar verschließt sich ihr viertes Album erneut dem Massengeschmack, dürfte aber Feingeister mit Faible für elaborierte Klangkunst nachdrücklich in ihren Bann ziehen. Auch Fans von Misia oder Maria Joäo kommen bei der Stimmkünstlerin auf ihre Kosten. www.tropical-music.com