America – Harbor

Nichts Neues von Amerika. Gerry Beckley, Dewey Bunnell und Dan Peek haben ihren Schönwetter-Rock diesmal im Hawaii produziert, und ihre Musik ist von jener allamerikanischen Plastikschicht überzogen, die die Touristik-Industrie auch dem einstigen Naturwunder im pazifischen Ozean verpaßt hat. Sicher, George Martin, die ehemalige graue Eminenz hinter den Beatles, hat als Produzent wieder gute Arbeit geleistet: Die Gesangssätze wirken perfekt, die Wohlklänge der Instrumente werden durch kein schmutziges Tonstäubchen getrübt, und damit niemand einschläft, wurden all die netten Liebeslieder mit einer Vielfalt von Rhythmen raffiniert in Szene gesetzt. Aber irgendeinen Kick vermitteln diese Songs nicht, weder im Kopf, noch unterhalb der Gürtellinie, noch sonstwo, Reizende, aufgeschlossene und dynamische junge Menschen schlendern paarweise um den Swimmingpool des „Holiday Inn“, schlecken Soft-Eis, kaufen Plastikpalmen als Souvenirs und hören America: Das alles, glaube ich, paßt ganz gut zusammen.