Amplifier – Insider
Eine neue Rockrevolution wird jede Woche irgendwo auf der Welt ausgerufen. Daran hat man sich schon gewöhnt. Bei näherer Betrachtung erweist sich dann aber recht schnell, das mal wieder schamlos übertrieben wurde. Amplifiers gleichnamiges Debütalbum wurde vor drei Jahren von der um Superlative nie verlegenen englischen Musikpresse in den Himmel gelobt, dabei klangen viele Songs darauf weit weniger spektakulär, als man es nach den überaus positiven Beschreibungen erwarten konnte. Die zwölf Songs auf insider sind zwar wieder alle solide geraten, aber noch immer weit davon entfernt, irgendwelche überschwenglichen Reaktionen auszulösen. Gitarrist und Sänger Sei Balamir, Bassist Neil Mahony und Schlagzeuger Matt Brobin verfügen ohne Zweifel über großes Gespür für Dynamik, was Stücken wie „0 Fortuna“ und „Mongrel’s Anthem“ zugute kommt. Was INSIDER trotzdem zu einem durchwachsenen Vergnügen macht, ist die Durchschnittlichkeit des Songwritings. Ein, zwei großartigen Tracks L.Strange Seas Of Thought“, „Insider“] stehen viele nur bedingt aufregende, viel zu sehr im gewohnten Standardrock erstarrte Nummern („Elysian Gold“, „Hymn Of The Aten“) gegenüber. Da konnten auch Co-Produzent Steve Lyon (The Cure, Depeche Mode) und Soundmischer Chris Sheldon (Foo Fighters) nicht viel retten. Amplifier reihen sich mit insider nahtlos in die Phalanx vieler talentierter Rockbands ein, denen zum großen Durchbruch das gewisse Etwas fehlt.
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