Andre Williams – Silky
Hey, ihr glaubt Screaming Jay Hawkins sei ein „bad motherfucker“? Na dann paßt mal gut auf, daß euch Andre Williams nicht über den Weg läuft. Der hat zwar keinen Totenschädel als Bühnenspielzeug, aber dafür eine Stimme, die durch Mark und Bein geht. Und wenn er grimmig und aufgebracht „Gimme mysix-pack“ brummelt.dann sollte man schleunigst seine Füße in Bewegung setzen, zum nächsten Supermarkt eilen und Andre den Herzenswunsch erfüllen. „Mr. Rhythm“, wie der schwarze Blues-Sänger seit den soern genannt wird, hat auch mit seinen 62 Jahren nichts von seiner Schärfe und Angriffslust verloren. Der Mann, der mit „Going Down To Tijuana“, „Bacon Fat“ oder „Jailbeat“ seinen Status als Rhythm ’n‘ Blues-Underground-Legende schuf, ist noch lange nicht reif für die Oldies-Revival-Kiste. Lieber gibt er Jon Spencer und dessen Blues Explosion im Studio und auf Tour ein wenig spirituelle Rückendeckung und werkelt mit den verbliebenen Resten der Trash-Rock’n’Roller Gories an seinem Comeback. Nostalgischen Fans des geleckten B.B. King-Blues dürften beim Hören von SILKY zwar höchstwahrscheinlich in Deckung gehen, alle Freunde des knarzigen, ungeschönten Blues, wie er vom Label „Fat Possum“ in die Welt getragen wird, werden jedoch ihren Heidenspaß mit dieser Platte haben. Der Mann ist immer noch „Agile, Mobile & Hostile“, um hier mal den Titel des Openers zu zitieren-und das im besten Sinne. Und jetzt gebt dem Mann sein six-pack Bier.
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