Andy Fraser – Fine line
Andy Fraser spielte Baß und Piano bei den Free, um 1970 herum eine der besten britischen Bluesrock-Bands („All Right Now“). Kurzzeitig mischte er bei Rod Stewarts Faces mit, spielte neben Chris Spedding bei den Sharks, brachte zwei Soloalben heraus und komponierte ein paar Songs, die andere Leute populär machten. Robert Palmers „Every Kmda People“ und Joe Cockers „Sweet Little Woman stammen von ihm.
Sein neues Album enthält viel Hardrock-Pomp im Stil von Journey; „Branded“ etwa ist ein typisches Stück dieser Kategorie. Fraser, seine neue Band und der Produzent legen sich mächtig ins Zeug, um der Platte einen Anstrich von Bedeutung zu geben, doch sie schießen dabei weit übers Ziel hinaus. Die meisten Titel sind überproduziert, gespickt mit hektischen Sprüngen von Gesang und Schlagzeug, hochgemotzt mit synthetischem Hintergrundgedudel.
Fraser quält seine Lungen und röhrt wie ein alter VW-Motor kurz vor dem Kolbenfresser. Ein bißchen mehr Ruhe, ansatzweise in „Million Miles Away zu verspüren, hätte der Platte gutgetan. Fräser ist nun mal ein alter Rocker und kein Mann für moderne Mischpult-Hexerei.
Den absurden Schlußpunkt setzt er mit einem Remake es Uralt-Hits „Do You Love Me“, hier zu einem Electric Boogie verunstaltet, durch den eine heimatlose Hippie-Gitarre irrt. Journey’s „Wheel in The Sky“ und Oldfields „Shadow On The Wall“ machen das musikalische Mischmasch dieser Platte komplett.
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