Ani Di Franco – Red letter year
Eigentlich ist sie ja eine Instinktfrau, die vor nichts zurückschreckt, durchaus mal Fehler macht und mit ihrer Leidenschaft viel übertüncht. Dieses Album von Ani DiFranco klingt anders. Überlegter, kontrollierter, sanfter. Die Sängerin nimmt eine entspannte Grundhaltung ein und vertraut den semi-elektronischen Arrangements ihres Produzenten und Partners Mike Napolitano. Zwei Ausnahmen gibt es. die den Hörfluss abrupt unterbrechen: der treibende Funk-Track „Emancipated Minor“ und im zweiten Teil des Titelsongs die Bläser der Rebirth Brass Band aus New Orleans. Der Grund für die merkliche Verwandlung ist schnell gefunden und Thema in „Present/ Infant“: Mutterfreuden haben die einstige Powerfrau ruhiger werden lassen. Wir freuen uns mit ihr. Allerdings hört man angesichts des reduzierten Aufwands,was für Substanz wirklich in ihrem Material steckt. Und da muss man wieder einmal feststellen, dass Di Franco zwar grundsätzlich nichts falsch macht, auf der anderen Seite aber auch keine genialen Momente abliefert, derentwegen man an ihr absolut nicht vorbeikommt. VÖ:4.10.
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