Anna Domino – Anna Domino
Die kühle Frauenstimme —- vom vokalen Umfang her begrenzt, vom Klang her nicht unsympathisch, in den tiefen Lagen seltsam eindringlich -— gehört der New Yorkerin Anna Domino. Die blonde Lady, die in Amerika als Modedesignerin arbeitet, hat in Brüssel bei dem aufgeschlossenen Label „Les Disques Du Crepescule“ eine künstlerische Heimat gefunden. Zwei Maxi-Singles und ein Mini-Album liegen bislang von Anna vor.
Was sich dort ankündigte, wird auf dem nun vorliegenden Album konsequent in die Tat umgesetzt: Pop-Jazz. Jazz-Pop, mit Spurenelementen schwarzer Musik, Reggae-Rhythmus, Tamla Motown-Zitat, Großstadtpoesie. Gestus und Styling der Domino-Songs wirken nicht nur überzeugender als die von Sade oder Viktor Lazlo — sie sind es!
Umsichtig produziert von Ex-Associate Alan Rankine können die zerbrechlichen Songgebilde aus ihrer Mitte wirken. Der Verzicht auf üppige Instrumentierung, die fast schlichten Arrangements und die gelungene Verflechtung elektronisch-akustischer Klänge tun ein übriges, den kühlen Charme von Anna zu verstärken. Besonders eindrucksvoll: die von einem kantigen Reggae-Rhythmus unterlegte Coverversion des Smokey Robinson-Titels „The Hunter Gets Captured.“ Aber auch sonst eine mehr als gelungene Premiere.
Mehr News und Stories