Antonelli Electr. – Peng Peng Baby
Irgendjemand sagte letztenhin zum wiederholten Male: „Die 80er kommen wieder“ Und ich fragte: „Welche?“ So ist das eben heutzutage. Alles über einen Kamm scheren, nur nicht differenzieren. Könnte ja in Arbeit ausarten. Antonelli Electr. grenzt das Feld immerhin ein wenig ein, wenn er seine Einflüsse preisgibt: Pop der frühen 80er. Was könnte das nach dem Höreindruck von PENG PENG BABY wohl gewesen sein? Heaven 17, DAF, Kraftwerk, Devo, Der Plan, Depeche Mode? Irgendeine Schnittmenge hieraus wird sich auf Antonellis Plattenspieler – mein Gott, damals gab es noch gar keine CDs – wohl gedreht haben, vielleicht war auch noch Blancmange und ABC dabei. Jetzt macht Antonelli jedenfalls synthetischen Computerpop mit der Betonung auf Pop, für Gesang sieht er keine Notwendigkeit, die Musik geht aber auch so mittels kleiner, lieblicher Melodiechen ins Ohr. Und der Rhythmus sagt: Nur nicht anhalten, hier wird getanzt. Ein bißchen erinnert das an die letztjährige Merricks-Platte, nur eben ohne Stimmen und abzüglich deren breiter Farbpalette. Der Vergleich mit Der Plan ist übrigens gar nicht so aus der Luft gegriffen, schließlich entstand das „Baby“ im Düsseldorfer Ata Tak-Studio unter Mitarbeit vom Pyrolator. Und bevor ich’s vergesse: Würde mich nicht wundern, wenn der „Dubby Disco“ in Italien Whirlpool Productions „Disco To Disco“ als nächster deutscher Chart-Import ablösen würde.
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