Any Trouble – Where are all The Nice Girls
Ja, wo sind sie wohl, die netten Mädchen? Vielleicht sollten wir sie Clive Gregson noch eine Weile vom Leibe halten, damit sie nicht an seiner Substanz zehren. Dieser bebrillte Sänger/Gitarrist (gelegentlich auch Keyboarder) der neuesten Stiff-Errungenschaft Any Trouble, leidet so wirkungsvoll an den Nackenschlägen, die ihm das andere Geschlecht laufend verpaßt, daß es fast schade darum wäre… Any Trouble sind eine der witzigsten Pubrock Bands, die ich in jüngster Zeit (auch live) hörte. Das Phänomen: die Musik, speziell Gregsons Gesang, ist eine derart unverhüllte Mischung aus Elvis Costellos Selbstmitleid und Joe Jacksons Flapsigkeit, daß man jede andere Band dafür unverfroren nennen müßte. Nicht so Any Trouble. Ihr trockener, transparenter Sound baut auf entwaffnende Art die ideologischen Schrankenab.DieSofortwirkungihres ms/an/ pop macht die widerlichste Umgebung erträglich. Trotz der starken Anlehnung an Elvis C. und Joe J. geht es bei Any Trouble locker und unprätentiös zu; die Titel sind clever arrangiert. Wie gut sie auf diesem Gebiet sind, beweist übrigens die Any Trouble-Version des Abba-Hits „Name Of The Game“, die natürlich nicht aul der Studio LP vertreten ist, dafür aber zu den eindrucksvollsten Stükken der Liveshow gehört.
Die Besetzung: Clive Gregson (voc, g, keyb), Phil Barnes (bg, voc), Chris Parks (g), Mel Harley (dr).
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