Arena – Immortal

IMMORTAL?, das vierte Studioalbum der Band um Ex-Marillion-Schlagzeuger Mick Pointer, ist zunächst einmal soundtechnisch ein Erlebnis. Doch Arena haben sich auch verändert, sie sind härter und auch eine Spur moderner geworden. Während ihre bisherigen Veröffentlichungen, insbesondere das Debütalbum SONGS FROM THE LIONS CAGE (1995) als Fortsetzungen von Marillions SCRIPT FOR A JESTERS TEAR gelten, bahnt die neue Platte den Weg zur musikalischen Eigenständigkeit. Arena haben den Sprung über die Pfütze getan, sich von Fish & Co. abgenabelt. Und das Wichtigste: Sie haben ihre Kompositionen und Arrangements gestrafft, so dass die Band enorm kompakt klingt. Gleich im ersten Stück „Chosen“ knallt Breitwand-Gitarrensound in die Ohren, während Clive Nolans Bombast-Keyboards im Hintergrund agieren oder zur rein percussiven Angelegenheit werden. Freilich, so ganz ohne Pathos geht hier nichts, dennoch-so gefühlvoll wie etwa bei „Waiting ForThe Flood“ hat man die Briten vorher selten erlebt. Allein die akustischen Gitarren von John Mitchell sind Balsam für geschundene Ohren. Eher durchschnittlich agiert hingegen Rob Sowden, der neue Frontmann. Im Gegensatz zu Paul Wrightson, der dem Arena-Material stets innigst Leben einzuhauchen vermochte, kommt Sowdens Gesang eher flach und wirkt daher austauschbar. Dies jedoch kann den guten Gesamteindruck nicht schmälern. IMMORTAL? ist eine stimmige Angelegenheit. Und Arena sind reif für die erste Liga.