Ariel Pink’s Haunted Graffiti 2 – The Doldrums
Die laufende Nummer drei auf dem jungen Paw-Tracks-Label ist die erste Veröffentlichung ohne musikalische Mitwirkung aus dem Animal-Collective-Umfeld. THE DOLDRUMS kursierte als handgemachte CD schon vor ein paar Jahren in den Hügeln von L.A., irgendwie muss diese Kollektion von elysischer Dekadenz auch in die Finger der wichtigsten neuen Band des Jahres geraten sein. Oder sagen wir: der einzigen, die im klassischen Gruppenzusammenhang explorativ tätig ist – Animal Collective. Jetzt haben sie sie auf ihrem eigenen Label veröffentlicht. Ariel Pink, die hippieske Gestalt zwischen den Grabsteinen auf dem Albumcover, hat insofern etwas mit den vorintellektuellen Übungen des Animal Collective zu tun, als er klassische Songstrukturen und Soundstandards kurzfristig zu verlassen in der Lage ist. Hallo, ich mach mich mal eben ins Formlose. Die Befreiung der Musikvon ihrem Zentrum. In den lockeren Anordnungen hallen zig Vokalspuren nebeneinander, von denen eine vielleicht das Zeug zum Welthit hat, die anderen: ein Jaulen und Heulen. Wenn man Ariel Pinks Musik auf den Kern reduziert, könnte man sagen: FM-12-Uhr-Pop, sonnig, bisweilen grell, vielleicht ewas konfus. Aber diese Cassetten- und 8-Trackaufnahmen wollen noch etwas anderes sein: Soundkondensate. Der Sound ist im positiven Sinne breiig, die Drums, die man schlecht von so etwas wie Bass trennen kann, soll Ariel Pink komplett im Stile einer einfachen Bealbox eingesungen haben, die Keyboards nehmen das schwelgerische Element des Gesangs auf. Ziemlich geheimnisvoll, das alles. „Good Kids Make Bad Grown Ups“ – ein Schätzchen von Eröffnungsstück. „Among Dreams“, als hätten die Supremes sich im Kinderprogramm verirrt. Und hinterherschaut eine Indieband vorbei und vermasselt ihnen die schöne Aufnahme.
www.paw-tracks.com
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