Aril Brikha – Ex Machina

Aril Brikha ist seit 1998 der Liebling aller Minimal- und Tech-House-Freunde. Damals schien Techno in einer Krise zu stecken, die angestammten Detroit-Acts lieferten nicht mehr Hit auf Hit, die Maschinen und ihre Bediener hatten ihre Frische verloren, das Moderne gebar nichts Neues mehr. Aufregend Neues kam dann aber doch, und zwaraus Europas Norden, genauer gesagt aus Schweden. Ein Einwanderersohn irakischer Eltern tüftelte vor neun Jahren mit dem Club-Überhit „Groove La Chord“ die rettende Erneuerung in einer Gegend zusammen,die bisher kaum mit elektronischer Musik hervorgetreten war. Techno wurde von Aril Brikha mit Soul vermählt, also mit der Wärme versetzt, die der beatlastigen Maschinenmusik gerne abgesprochen wird. Neben Einflüssen wie Depeche Mode und Front 242 wird der Elektronikpionier Jean Michel Jarre wichtiger Ideengeber. Die flächigen Sounds sind ganz klare Referenzen an den esoterischen Franzosen, der so seine Spuren im Techno-Soul von Aril Brikha hinterlasst, namentlich auf dem neuen, seinem zweiten Album, das ihn zu den verrückten Briten des Labels Peacefrog führte. Bei denen kann er ebenso spinnerte wie tanzbare Tracks veröffentlichen, die einen staunend im Club (oder zu Hause) zurücklassen. Soll man zuhören oder tanzen? Man möchte eigentlich beides gleichzeitig tun.

www.peacefrog.com