Arild Andersen – Arv
Eigentlich ist der norwegische Bassist Arild Andersen ja dem Edel-Jazzlabel ECM verpflichtet. ECM konnte sich jedoch nicht zur Veröffentlichung von Andersens 1993 eingespieltem Album ARV entschließen, so dass es nun durch ein anderes Label erstmalig in Deutschland erhältlich ist. Eigentlich völlig unverständlich, denn die zwischen norwegischer Folklore und Kammerjazz schwebende Einspielung reiht sich nahtlos in die Gewichtsklasse von ECM-Meisterwerken wie JanGarbareksITOOKUPTHE RUNESoder Lena Willemarks NORDAN ein. Mit altbewährten Begleitern wie Percussionist Nana Vasconcelos oder Keyboarder Bugge Wesseltoft verwaltet Andersen also hier mit visionärem Weitblick das volksmusikalische Erbe (= „Arv“ auf Norwegisch), indem er alte Melodien mit nordisch-ruhigen Jazz-Klangfarben ausmalt.Tragende Rollen spielen dabei besonders Saxophonist Bednik Hofseth -sein Ton erinnert wirklich verdammt an Jan Garbarek – und die Sängerin Kirsten Briten Berg, die immer dann gerufen wird, wenn Gesang so richtig traditionell klingen soll. Als Quellen dienten dem Bassisten übrigens die selben Noten, die auch Edvard Grieg als Basis für einige seiner Kompositionen verwendete. Für gewohnt brillante Klangqualität sorgte Star-Tonmeister Jan-Erik Kongshaug, in dessen Osloer Rainbow Studio ARV vor immerhin sieben Jahren eingespielt wurde. Das allerdings merkt man kaum – die Aufnahmen klingen auch im Jahr 2000 taufrisch.
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