AsobiSeksu – AsobiSeksu

Aubergine-Flieder-Lila: die Farben zur ersten Saison der New Yorker Neogazer.

Nach CITRUS nun also Aubergine, oder, sagen wir Aubergine-Flieder-Lila. Das sind die vorherrschenden Farbtöne im Artwork dieses Asobi-Seksu-Albums von 2004, das One Little Indian jetzt rasch der aktuellen Veröffentlichung nachgeschoben hat. An der Optik kommt hier sowieso niemand vorbei, fürs Coverfoto hat man Seksu-Sängerin Yuki todschick in eine Fifties-Wunderwelt mit Kofferplattenspieler drapiert, das Faltbooklet zeigt eine Kuss-Szene nebst japanischen Silbenschriftzeichen. Wer noch eine Pizzicato-Five-CD-Sammlung sein Eigen nennt, kann sich ungefähr vorstellen, was da auf ihn zukommt. Es gibt sogar ein loungiges Pop-Stück mit Streichern, Trompeten und reichlich „dabdabdadada“ im Zentrum der Platte („Taiyo“). Mehr Easy Listening muss aber nicht sein, die New Yorker operieren auf ihrem Debüt unüberhörbar in der Tradition britischer Shoegazer-Popper der frühen 90er, sie extemporieren sich mit Emphase an Gitarrensteilwänden und massiven Soundblöcken und spielen zur gleichen Zeit Süßholzpop. Es ist schon eine sehr spezielle Mixtur, die die Band hinlegt, die Songs, die Yuki singt (in Englisch und Japanisch), könnten Folk-Schlager sein, unter ganz anderen Umständen. Hier aber sind sie einem Haufen Jungs in die Hände geraten, die sich an tiefen, bohrenden Noise-Orgien berauschen. Und wenn sie mal wegchillen wollen, diese Jungs, schicken sie Yuki auf einem wabernden Gitarrenteppich ins All („Walk On The Moon“). Bye, bye. babe! VÖ: 26.10.

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