Atlantis – Atlantis

Bevor ich anfange von diesem Album zu schwärmen, möchte ich dem Plattenhüllen-Entwerfer ein Kompliment aussprechen (pardon, schreiben). Was darin steckt, ist, Gott sei’s gedankt, absolut nicht aus Pappe. Atlantis stellt sich vor als eine Gruppe, die an Vielseitigkeit nichts zu wünschen übrig lässt. Curt Cress (Drums) sorgt zusammen mit Karl-Heinz Schott (Bass) für den Drive, der diese Hamburger Band abfahren lässt und zugleich auch zusammenschweisst. Frarfk Diez weiss nicht nur, wie ein ‚Rock’n Roll Preacher‘ ein bedientes Gitarrensolo durch den Verstärker jagt. In ‚Words Of Love‘ spielt er eine sanft vor sich hin swingende Akustik-Gitarre. Kein Zweifel, Frank hat es verdient, dass ihr, die ME-Leser, ihn im Pop-Poll so gut habt abschneiden lassen. Jean-Jacques Kravetz hat diesmal, anders als bei einigen Frumpy-LP’s, auf längere Orgel-Solos verzichtet. Statt dessen fällt er hellhörigen Ohren als der ‚Soundmacher‘ auf. Inga Rumpf ist eindeutig der Mittelpunkt dieser wohl einzigartigen heimischen Super-Group. Sie singt nicht nur fantastisch, sondern hat auch die meisten Titel geschrieben. Atlantis ist nicht besser oder schlechter als Frumpy – einfach fortgeschrittener. Wenn man nicht erwähnt, dass Reebop Kwakuh Baah von Traffic und Cat Stevens‘ Pianist Jean Alan Roussel bei einigen Tracks mit ‚jammen‘, würde es wohl kaum bemerkt werden. Kann es ein deutlicheres Zeichen dafür geben, dass Atlantis internationales Niveau erreicht hat?