Atomic Rooster – Atomic Rooster

RECEIVER RRCD 277 Z ATOMIC ROOSTER

Atomic Rooster

1969 aus den Trümmern der kurzlebigen Crazy World Of Arthur Brown („Fire“) hervorgegangen, heuerten Organist Vincent Crane und Schlagwerker Carl Palmer Bassist/Sänger Nick Graham als Dritten im Bunde an. Trios waren in jener Ära absolut en vogue, obwohl Cream und die Jimi Hendrix Experience schon das Zeitliche gesegnet hatten. Der Anfang der 90er Jahre verstorbene Crane betrachtete Atomic Rooster denn auch als Antwort auf diese beiden Supergroups. Doch nicht die Gitarre, sondern der schwer swingende Sound der Hammond-Orgel sollte bei ihnen im Mittelpunkt stehen. Der Einfluss des „Atomaren Hahnes“ auf den Werdegang des 70’s Rock wird immer wieder gern unterschätzt. Tatsache ist, dass sich das Triumvirat zu einer beliebten Festivalattraktion entwickelte, deren unbändige Live-Präsenz den Karriereweg bis weit in die 70er Jahre ebnete. Weniger klassisch orientiert als The Nice und auch nicht so jazzvernarrt wie Brian Augers Oblivion Express, bewiesen Atomic Rooster eine erstaunliche Flexibilität, die von Psychedelic Folk über Progressive-Anklänge bis hin zum Hard Rock reichte. Doch das virtuose Idyll taugte zumindest in dieser Besetzung nur knapp ein Jahr. Palmer schloss sich mit Keith Emerson und Greg Lake zu EL&P zusammen -die Folgen dieser verschwenderischen Keyboard-Schwelgereien sind uns allen noch in Erinnerung. Nicht weniger interessant gerieten die späteren Atomic Rooster-Besetzungen: Mit Gitarrist John Cann und Schlagzeuger Paul Hammond entwickelte die Formation um 1970 eine Vorform des Gothic-Metal, mit Ausnahmesänger Chris Farlowe wurden Atomic Rooster wenige Jahre später zu einem vorzüglichen Jazz-Rock-Ensemble.