Audio Bullys – Back To Mine

Es ist noch gar nicht mal so lange her, da erschien bei uns das erste Studio-album von Tom Dinsdale und Simon Franks. Die zwei Audio Bullys und ihr ego war waren so ziemlich das einzige neue Thema aus der britischen Clubszene, das zum Teil auch auf Rock-Fans zugeschnitten war. Seitdem möchten einige Schallplattenhörer wohl allzu gerne wissen, was hinter diesen beiden Bengeln steckt. Nach New Order, Underworld und Tricky sind sie somit die ersten Vertreter der jungen Generation, die unter dem Stichwort back to mine ihre Lieblingsplatten vorstellen. Wer die Musik der Audio Bullys schon gehört hat, wird von der Auswahl ihres Sets nicht allzu sehr überrascht werden. Simon Franks brabbelt ja immer wie Ray Davies in „All Day And All Of The Night“, also ist das alte Ding der Kinks für ihn sowieso ein Pflichtverweis. Dass sich die Bully Boys auch für die momentan am stärksten angesagte Ära von 1978 bis 1982 interessieren, unterstreichen sie mit einem ganzen Bündel Songs von Madness, Squeeze, den Stranglers und den Specials. Jüngere Entwicklungen finden durch Hooliganbrecher von Wildchild, Dee Patten und natürlich Prodigy Berücksichtigung. Bei Marvin Gaye und Bobby Caldwell zeigt sich dann, dass auch Großstadtflegel mal kuscheln wollen. Fürchterlich originell oder gar aufschlussreich ist das Ganze aber trotzdem nicht. Es sei denn, man gewinnt dem exklusiven, unveröffentlichten Audio-Bullys-Track „All Burnt Out“ eine besondere Bedeutung ab.