Ayreon – Into The Electric Castle

AYREON Into The Electric Castle

TRANSMISSION RECORDS/POINT MUSIC „Zeit und Raum kollidieren in einem ohrenbetäubenden Donnerschlag. Acht menschliche Seelen, aus ihren jeweiligen Zeitaltern herausgerissen, finden sich plötzlich wieder in einer fremden Dimension. Eine mysteriöse Stimme führt sie durch ein Labyrinth an Prüfungen in das Elektrische Schloß. In diesem Schloß, errichtet aus ihren eigenen Träumen und Ängsten, müssen sie das Tor zurück in ihre Jahrhunderte finden. Werden sie überleben? Und wer verbirgt sich hinter dieser Stimme?“ – Fragen über Fragen, für deren Beantwortung sich Ayreon fast zwei Stunden Zeit lassen. INTO THE ELECTRIC CASTLE heißt der Doppeldecker, mit dem der 38jährige Ajen Anthony Lucassen (ex-Vengeance) dem Mauerblümchen des klassischen Progrock zu neuer Blüte verhelfen will. Die Szene bot auf, was sie an Stars zu bieten hat. Und so stolpern Gäste wie Fish, Clive Nolan (Pendragon).Thijs van Leer (Focus), Damian Wilson (Threshold) und andere Unglückliche durch ein Musical, dessen Plot die Glanzpunkte der Fantasy-Literatur-von Terry Pratchet über J.R.R. Tolkien bis hin zu Douglas Adams – mit der atemlosen Spannung von Rollenspielen verknüpft. So erfrischend dieses Konzept, so bunt ist auch der Reigen musikalischer Zitate: Jethro Tüll (irgendeine dieser fiebrig galoppierenden Flötenläufe von „Thick As A Brick“),Led Zeppelin („Kashmir“,das Riff), König Crimson („In The Court Of The Crimson King“, diese lyrische Orientierungslosigkeit), Gensesis respektive Marillion (die schmierenden Hammondorgeln von „Fly On The Windshield“, respektive die fürstlich gestaffelten Keyboardkaskaden von „The Web“) und Pink Floyd (die desperaten Vokoderstimmen aus „Sheep“) geben sich die Klinke in die Hand. Dazwischen klaffen die üblichen Abgründe gähnender Einfallslosigkeit, sorgsam kaschiert mit dem genreüblichen Bombast. Ach ja, hinter „der Stimme“ verbirgt sich „die Ewigkeit selbst.“ (fra) 3