Aztec Camera – A Love
Dritter Antauf für Roddy Frame, den schottischen Jüngling mit der knüppeldidken Ader für Melancholie & Melodien. Die pumpt nach wie vor Seelenbalsam der gehobenen Güteklasse in die musikalische Umlaufbahn — ein Eisklotz, wer sich nicht gelegentlich daran zu laben vermag. Und dann seine rührenden Waffenstillstandsvorschläge für den großen Geschlechterkrieg: “ Why should it toke the tears of a woman to see how men are …“ Nach seiner anständigen Kooperation mit Mark Knopfler läßt sich Roddy diesmal von bewährten Kräften der L.A.-Studiomafia (Titelman, Lipuma) ans Händchen nehmen, die die wohltemperierte Tristesse mit dezentem Groove und den üblichen Mätzchen aufzutakeln versuchen, dabei aber meist nur in ein merkwürdig unverbindliches Vakuum führen. Und als Soul-Man ist Frame dann endgültig fehlbesetzt. Immer noch nicht hat er die adäquate Plattform für seine Talente gefunden.
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