B.B.King – Lucille & Friends
Willkommen in B.B.’s Blues-Basar: 15 Tracks aus 25 Jahren enthält dieser mit 77 Minuten Musik randvoll gepackte Sampler des 69jährigen aus Indianola/Mississippi. Das Besondere: Bei dem Material aus den Jahren 1970 bis 1994 handelt es sich ausschließlich um Kooperationen mit Koryphäen aus Pop, Rock, Soul, lazz und natürlich Blues. Die Gästeliste umfaßt Namen wie U2, Gary Moore, lohn Lee Hooker, Stevie Wonder, Robert Cray, Branford Marsalis und viele andere mehr. Mit diesem illustren Aufgebot bietet B.B. King auf LUCILLE & FRIENDS ein Kaleidoskop der schwarzen Musik. Ob Soul mit Stevie Wonder (‚To Know You Is To Love You‘), Gospel-Anklänge mit lazz-Chanteuse Diane Schuur (‚Spirit In The Dark‘) und Leon Russell C’Hummingbird‘), Pop mit Mick Fleetwood und Stevie Nicks (‚Can’t Get Enough‘) und U2 (‚When Love Comes To Town‘), lazz light mit Grover Washington Jr. (‚Caught A Touch Of Your Love‘) und den Crusaders (‚Better Not Look Down‘) oder chromblitzender Bluesrock mit Robert Cray (‚Playin‘ With My Friends‘) und Gary Moore CSince I Met You Baby‘): Puristische Berührungsängste kannte B.B. King zeit seiner Karriere nicht. Ganz im Gegenteil: Seine Gabe, sich jeder musikalischen Umgebung chamäleonartig anzupassen, barg stets das Risiko des Identitätsverlustes. Und so sind denn auch längst nicht alle von Kings Alben wirklich gelungen. Auf der vorliegenden CD droht der rote Faden mitunter ebenfalls verlorenzugehen. Letztlich trotzen aber B.B. und seine Lucille genannte Gitarre allen Versuchen der Vereinnahmung. Vor allem auch deshalb, weil der Meister immer wieder die Nähe zu den schwarzen Blues-Brüdern suchte, seine Roots nie aus den Augen verlor. Hier fühlt er sich offenkundig am wohlsten. Auf LUCILLE & FRIENDS eindrucksvoll dokumentiert durch Duette mit John Lee Hooker (‚You Shook Me‘), Bobby Bland (‚Let The Good Times Roll‘) und dem Instrumental ‚Frosty‘ mit dem mittlerweile leider verstorbenen Albert Collins. Diese Stücke gehören zu den Glanzlichtern der qualitativ doch recht unterschiedlich ausgefallenen Kompilation. Um die Krone ringen freilich zwei andere Tracks: die zehnminütige Gänsehautballade ‚B.B.’s Blues‘ mit Branford Marsalis am Saxophon und die bis dato unveröffentlichte Blues-Funk-Exkursion ‚All You Ever Give Me Is The Blues‘ mit Living-Colour-Gitarrist Vernon Reid. Fazit: LUCILLE & FRIENDS bietet mindestens zur Hälfte exzellente Musik, richtig enttäuschend wird’s nirgendwo. Doch der bessere Kauf ist und bleibt die 4-CD-Box KING OFTHE BLUES.
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