B-Side – Matahari

Zum ersten Mal tauchte diese weibliche/laszive Stimme – kühl und untergrabend – 1983 auf: Sie sprach/ sang den Rap „Change The Beat“ in französischer Sprache, als Gast des Rap-Moguls Fab Five Freddy. Diese Stimme gehört einer jungen Amerikanerin, die sich B-Side nennt (und Ann Boyle heißt).

Auf dem Album MATAHARI hat sich Ann Boyle die illustre Musikermannschaft aus dem Hause Material/Celluloid zusammengeholt: Bill Laswell (Baß), Michael Beinhorn (Synthesizer), Bernard Fowler (Gesang), Nicky Skopelitis (Synthis & Gitarre), Georges Cartright (Saxophon) und noch einige mehr.

Obwohl man in jüngster Vergangenheit mit den Rap- und Rumpel-Geräuschen der Electric-Boogie-Generation bis zum bitteren Ende der Wahrnehmung überfüttert wurde (wer kann das Zeug heute wirklich noch hören?), klingt MATAHARI überraschend abwechslungsvoll und angenehm ruhig!

Natürlich ist „Change The Beat“ dabei, der schönste Song heißt aber „Cairo“: Eine orientalische Melodie schwebt horizontal über dem schleichenden Electro-Rhythmus, Ann Boyles Stimme fließt rauchzart auf sandigem Fundament.

MATAHARI: Funk, Beat und viel mondäner Swing.