Babes in Toyland :: Painkillers (WEA 9362-45339-2)
Punk ist nicht tot. Er klingt heute nur etwas anders. Zumindest, wenn sich die Babes In Toyland seiner annehmen. Kat Bjelland, die blonde Gitarristin, Sängerin und Produzentin des flotten Damen-Dreiers, nennt als Vorbilder Stooges und Sonic Youth. Keine schlechte Wahl, wie die im letzten Jahr veröffentlichte CD FONTANELLE und SPANKING MACHINE, das Debüt aus dem Jahre 1990, belegen. Ein kompromißlos harter, gnadenlos lauter, zutiefst schmutziger Sound.
Und auch PAINKILLERS, das neue Werk der Babes, springt den Zuhörer an: abrupte Tempiwechsel, ein Erdbeben-Schlagzeug, pumpende Bässe, wilde Riff-Orgien. Dazu eine Sängerin, die alle (Un)Arten des stimmlichen Ausdrucks beherrscht: bedrohliches Knurren, markerschütternde Schreie, gebellte Texte, herausgebrüllter Frust. Nichts für zarte Gemüter also. Statt dessen eine geballte Ladung Lautstärke aus wildem Punk und Grunge der kompromißlosesten Art.
„He’s My Thing“, der erste Titel der neuen CD, stammt von SPANKING MACHINE und findet sich hier in einer überarbeiteten Fassung. Auf ihn folgen vier aktuelle, in verschiedenen Studios von Jack Endino und Kat Bjelland produzierte Titel. Neben zwei weiteren Songs das hypnotisch-stimmungsvolle „Istigkeit“ und das halb gesprochene, halb gesungene „Ragweed“. Den Abschluß bildet die 34minütige Live-Fassung des 92er Albums FONTANELLE. Und hier hört man, wo die Babes am besten sind: vor einem Publikum, das sie mit ihrem kratzig-kompromißlosen Sound von der Bühne herunter überzeugen müssen.
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