Baby Bird – Happiest Man Alive
Vergleicht man die Album-Veröffentlichungsfrequenz Baby Birds mit der des nicht eben unproduktiven Lou Barlow (solo und als Mitglied von Sebadoh, Sentridoh oder The Folk Implosion), schneidet letzterer als fauler Sack ab. Denn Baby Bird alias Stephen Jones, geboren in Neuseeland, wohnhaft in England, hat in den vergangenen sechs Jahren nicht weniger als 200 Four-Track Tapes aufgenommen -— in Heimarbeit, versteht sich. Die Resultate werden jetzt Stück für Stück veröffentlicht. Baby Birds erstes Album I WAS BORN A MAN erschien im Juli 1995, Album Nummer zwei BAD SHAVE im Oktober 1995, FATHERHOOD, das dritte Album, folgte im Januar 1996 und jetzt ist HAPPIEST MAN ALIVE, sein viertes Album, da. Baby Birds Fünfte soll dann im Juli kommen, die erste Best Of-Compilation im Oktober. Aber das soll nicht weiter interessieren, verharren wir einen Augenblick bei Album Nummer 4. Darauf bietet Baby Bird garantiert selbstproduzierten Lo-Fi-Singer/Songwriter-Stuff, den manche Leute wohl „psychedelisch“ nennen würden, wegen des vielen Echos auf der seltsamen Stimme, wegen nicht zu identifizierenden Instrumenten und wegen der sparsamen Produktion. Baby Bird will Bob Dylan sein (‚Little White Man‘), Peter (pfui!) Gabriel (‚Halfway Up The Hill‘), Donovan (‚Sea Gullaby‘) und Lou Reed (‚Dead In Love‘). An sich egal, denn manchmal hat ja eine Idee schon ihre eigene Qualität. Da ist dann die Ausführung lediglich Nebensache.
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