Bad News Reunion – Two Steps Forward
Bad News haben immer sehr beziehungsreiche LP-Titel. War ihr erstes Album THE EASIEST WAY wirklich auf einfachstem Weg — nämlich live im Studio – entstanden, so erklärt sich TWO STEPS FORWARD laut Covertext so: „TSF ist für uns in doppelter Hinsicht ein weiterer Schritt nach vorn: es ist unser erstes Studio-Album, und wir spielen fast ausschließlich eigene Songs.“
Hinzufügen muß man, daß sie trotz Studio ihr Markenzeichen nicht eingebüßt haben. Nicht nur mich erinnern sie an die vergangene Ära der amerikanischen Westküste, als das ehrliche musikalische Engagement noch wichtiger war als Koks & Kohle.
Außerdem verblüffen Bad News Reunion durch ungeahnte Songschreiberqualitäten. Haben Michael Schlüter und Peter Urban schon auf THE EASIEST WAY ihr Können bewiesen, so zählen jetzt auch Abi Wallenstein und Karsten Hoock zu den Autoren. Erster hat zwei starke Blues-Rocker, zweiter einen duften Country-Rocker beigesteuert. Der Hauptanteil der Kompositionen stammt wie der aus Michael ScWüters Feder, der es außerdem gut versteht, persönliche Gefühle in Texte umzusetzen, ohne dabei banal oder peinlich zu werden.
Mein Favorit unter den insgesamt dreizehn Liedern der Doppel-LP mit drei bespielten Seiten ist jedoch diesmal eins der beiden Fremdstücke: der „obligatorische“ Dylan-Song „It Takes A Lot To Laugh, It Takes A Train To Cry“ —schön rockig mit toller Slide-Gitarre. Weitere Höhepunkte: „4.15 A.M./Night Shivers“ —spontan um viertel nach vier im Studio eingespielt und „Brown Eyed Lies“ — eine Uptempo-Nummer mit viel Drive.
TWO STEPS FORWARD ist eine Platte, die von Mal zu Mal wächst -— genau das richtige für diejenigen, die auch heute noch nicht von den guten alten Westcoast-Scheiben loskommen.
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