Bajofondo Tango Club – Bajofondo Tango Club
Es ist eines der seltenen Alben mit längerem Haltbarkeitsdatum – und das, obwohl es mit dem Makel der zweiten Geburt behaftet ist. Denn das Gotan Project war vorher da. Mit seiner bahnbrechenden Mixtur aus Tango und Electro-Beats erschlossen Philippe Cohen Solal und seine Mitstreiter bereits vor zwei Jahren neue musikalische Horizonte. Ähnlich in der Machart, dabei aber nicht weniger ansprechend, bringt nun auch der Bajofondo Tango Club Klassiker wie Piazzollas „Soledad“ und Beiträge junger Künstler aus Buenos Aires mit Drum’n‘-Bass, House und Dub unter einen Hut. Das aufwändig produzierte Konzeptalbum wirkt wie ein sehr organischer DJ-Mix. in dem sich epische Instrumentaltracks und meist auf Sampting beruhende Vokalpassagen auf elektronischer Basis abwechseln. Immerhin zwei Dutzend Künstler, darunter allein fünf Bandoneon-Spieler wurden dazu ins Studio gebeten. Hinter dem Geniestreich stecken der Argentinier Gustavo Santaolalla und Juan Campodönico aus Uruguay. Santaolalla produzierte nicht nur den kolumbianischen Newcomer Juanes, sondern zeichnete auch für den Soundtrack zum mexikanischen Kultfilm „Amores Perros“ verantwortlich. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis das Paradealbum des Bajofondo Tango Club ähnliche Beliebtheit genießen wird wie der Gotan-Dauerbrenner.
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