BAP – Zwesche Salzjebäck und Bier
Man kann vom „Sergeant Pepper“-Album der Kölner sprechen, von ihrem persönlichsten, vielleicht auch ambitioniertesten Werk. Man kann über Niedeckens subtile textliche Tricks schmunzeln. Man kann betroffen sein oder enttäuscht. Man kann – inklusive Fernbedienung, Fernsehzeitschrift, Lesebrille und Lottoschein – das kleinbürgerliche „Milljöh“ schnuppern. Man kann das Intro von „Drei Wünsche Frei“ bei den Stones lokalisieren und Springsteens „Tenth Avenue Freeze Out“ mit „Diess Naach Ess Alles Drinn“ in Verbindung bringen. Man kann BAP ganz neue Seiten abgewinnen. Man kann Wolfgang als Vater entdecken, der seinem Sohn Severin mit „Schloof Jung, schloof jut“ ein nachdenkliches Nachtlied widmet. Man kann etwas über die Streicher erzählen, die bei „Sendeschluß“ durchs Lied schlurfen. Man kann sich wiedererkennen in Andy, dem Ford-Escort-Rowdy, der durchs nächtliche Köln jagt „de Nord-Süd Fahrt ropp un raff/un de Altstadt krüzz un quer“. Man kann sich fragen, warum einem das nicht selbst einfällt mit der Panorama-Tapete am Ende des dunklen Tunnels. Oder dem verzweifelt-schönen Bild der Schneeflocke im August. Man kann mit Major den Flamenco entdecken – oder mit „Jojo“ das Country-Flair. Man kann unendlich viel über die neue BAP sagen nur hören muß man sie selbst. Knapp: (5)
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