Barney Hoskyns :: Tom Waits – ein Leben am Straßenrand
Noch eine Tom-Waits-Biografie: nicht viel Neues, aber lesenswert. Angesichts der in letzter Zeit verdächtig anschwellenden Lust diverser Bio^rafen, sich Tom Waits zu widmen, möchte man tast befürchten, da solle der Deckel draufgenagelt werden. Aber das kann auch Zufall sein. Barney Hoskins, Londoner Musikjournalist, der für „Uncut“ und den „Observcr“ schreibt und Bücher u. a. über Ozzy Osbourne, Glamrock, die kalifornischen „Cocaine Cowboys“ der frühen 70erverfasst hat, macht dem Leser gleich zu Anfang klar, wie schwierig es ist, an Herrn Waits heranzukommen und Persönliches über ihn zu erfahren – dieser über 15 Seiten lange Prolog ist nicht unbedingt ein guter Einstieg für eine Biograhc. Die ist schön und spannend zu lesen, soweit es um Tom Waits selbst, seine Freunde und Familie, um Menschen also geht. Schwieriger ist der fast wissenschaftlich akribische Teil über Alben und Songs – von der Planung über die Arbeit im Studio (oder wo auch immer aufgenommen wurde), bis hin zur Veröffentlichung und Wirkung: für eingefleischte Fans sicherlich eine Fundgrube, den Rest der Welt tangiert eher der Rest des Buchs, das Allüren und schlechte Angewohnheiten nicht verschweigt – das ist (mit ein paar Durststrecken) gut bis wunderbar geschrieben, mit beeindruckenden Bildern versehen und streckenweise richtig fesselnd.
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