Barry Adamson – The King Of Nothing
Bei Nick Caves Bad Seeds und Howard Devotos Magazine spielte Barry Adamson die Rolle des perfekten Sideman. Ein beseelter Musiker, über dessen eigene musikalische Vorstellungen nicht wirklich etwas bekannt war. Das änderte sich schlagartig, als der britische Multiinstrumentalist, Sänger und Songwriter 1988 sein Solodebüt veröffentlichte – THE MAN WITH THE GOLDEN ARM war der sinistre Soundtrack zu einem imaginären Thriller. Seitdem spielt Adamson mit immer neuen cinematografischen Phantasien. Für Derek Jarmans „Last Of England“ (1989] und David Lynchs „Lost Highway“ schrieb er die Scores, auf bislang acht Soloalben entwarf er schillernde Soundgemälde. Industrial-Skulpturen und Jazz-Sinfonien, die Bezüge zu seinen Lieblingskomponisten John Barry und Bernard Herrmann kaum verleugneten. THE KING OF NOTHING HILL ist Adamsons elegantestes Album geworden. „Black Amour“ verbindet den verschwitzten Schaukelstuhl-Sex eines Barry White mit großflächigen Jazz-Arrangements. Der Eröffnungstrack „Cinematic Soul“ kommt wie eine Gemeinschaftsproduktion von Isaac Hayes, Sly Stone und Michael Franti angerauscht, „The Fool Was Me“ hätte Robbie Williams für SWING WHEN YOURE WINNING auch noch gebrauchen können. Und zwischendurch verabreicht Adamson jene Prise derangierten Swing, die längst zu seinem Markenzeichen geworden ist.
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