Be – Orange
Als Be vor gut zwei Jahren mit der Single „Black Rain“ aus dem Debütalbum Bold einen kleinen Hit landeten, schienen die Zeichen lange Zeit ganz auf Durchbruch zu stehen. Daß es damit dann trotzdem nicht so ganz geklappt hat, lag mit Sicherheit nicht am bereits damals über jeden Zweifel erhabenen Songmaterial der Band. 1999 will es das Quintett aus Hannover um Sänger Gregor Blumenthal und Multiinstrumentalist Florian Scheffler erneut wissen und spielt 16 Songs ein, die gekonnt zwischen Pop und Soul ausbalanciert sind. Neben „By My Side“, der ersten Single, überzeugt Be vor allem mit eingängigen Tracks wie „Beetle“ und „Surfin“, in denen die Gruppe mit verblüffender Raffinesse unterschiedlichste Zitate aus der reichhaltigen Geschichte der Pop-Musik aneinanderreiht. In manchen Momenten klingen Be dabei sogar ein wenig nach den Fun Lovin Criminals, ohne jedoch nur platt abzukupfern. Die fünf musikalischen Freigeister bedienen sich einfach aus der prall gefüllten Musikschatztruhe und holen die für ihre Zwecke besten Bauteile hervor – von den lockeren Gitarren-Harmonien der Beatles bis hin zu den exaltierten Funk-Rhythmen von George Clinton. Der herrlich eklektizistische Spaß erreicht in Songs wie „Pokapon – We Got The Groove“ und „Running“ seinen Höhepunkt. Da schaffen es Be dann endgültig, alle stilistischen Begrenzungen zu durchbrechen und ganz in einem universellen Groovegeflecht aufzugehen.
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