Bei Ami – Berlin Bei Nacht
Nach allem, was ich als Berlin-Ignorant so von Inge, Käthe und Kollegen höre, muß in Berlin ja die Hölle oder noch mehr los sein – von wegen Frontstadt-Gefühl, Kant-Kino, F.U. und New Wave diesseits der Mauer.
Nun, Bei Ami sind vier Jungs, die’s mit deutschen Texten zur Rockmusik versuchen, wobei sich letzteres in mancherlei altbackenen Klischees verliert. Vom Text her aber schlagen Bei Ami gelegentlich erfreulich zu: etwa in „Lonely Hearts“, doch leider hat dies Seltenheitswert. Die alte Neue Welle-Leier: Sing‘ von Gefühlslosigkeit auf-Teufel-komm-raus, vom Good Ol‘ Rock’n’Roll, vom Mädchen-Aufreißer, garniere dies mit sarkastischer Werbung für Berlin (hier gibt’s Koks, Heroin und Stricher – bei uns in Köln auch!!!). Fertig ist das ach so bedeutungsschwangere Endsiebziger-Szenario, kaum so interessant wie bloß ein einziger Song von beispielsweise Thommie Bayer. Und Bei Amis Version von Drafi Deutschers „Marmor, Stein und Eisen“ erinnert eigentlich ungewollt sehnsüchtig an Manuela, Peter Kraus und Ted Herold. Andererseits: Wer einen Song wie das zitierte „Lonely Hearts“ fabriziert, kann so untalentiert nicht sein. Mal abwarten.
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