Wer sich auf dem Cover seines Debüts mit Zahnbürste und Trappermütze ablichten lässt, ist entweder leicht verwirrt oder genial. Für Ben Kweller, einen 20-jährigen Mr. Seltsam aus Brooklyn, gilt Letzeres. Schon im Opener macht er klar, worum es geht: um Eigenwilligkeit, Originalität und jede Menge Spaß. Ein Ansatz, den er mit einer Art sinfonischem LoFi umsetzt: verspielten kleinen Harmonien, minimalistischer Produktion und wahnwitzigen Arrangements. Fast so, als würde Beck mit den London Philharmonics arbeiten – oder Brian Wilson mit Jeff Tweedy. Die Kombination von Schrulligkeit und Bodenständigkeit, Roots und entarteter Performance. Kweller, der einst bei den Neo-Punks von Radish war, sagt nicht umsonst „I decide to be what I think is right.“ („How It Should Be“), nur um das Ganze dann mit einer Mischung aus Beatles, Beach Boys und Weezer zu unterlegen. Kweller rockt ohne Rockklischees, hat Witz ohne Plattitüden und er spricht über Sex, ohne peinlich zu sein. Kweller ist wie Beck, bevor der die Melancholie und Seriosität entdeckte.

www benkweller.com