Ben Lee – Breathing Tornados
In seiner Heimat Australien ist Ben Lee längst ein Held, über Sonic Youth wurde derTeenage-Songwriter an die Beastie Boys und ihr Grand Royal-Label weitergereicht. Lee war gerade mah6 Jahre alt, als er sein letztes Album SOMETHING TO REMEMBER ME BY aufnahm – ein reifes Folk-Werk, das allenfalls nach eingehender Text-Exegese einem juvenilen Pop-Star zugerechnet werden konnte. Der Nachfolger BREATHING TORNADOES ist ein ultra-hübsches, weitgehend synthetisiertes Pop-Album geworden, das keine Vergleiche zu scheuen braucht. In „Nothing Much Happens“ klingt Lee wie eine Reinkarnation des Psychedelic-Furs-Sängers Richard Butler. „Tornados“ mit seinen gegeneinander spielenden Vibraphon- und Noise-Sequenzen verweist mehr auf Beck’sche Kompositionskünste. In den Tiefen der durchweg luftigen Klangräume läßt Ben Lee Streicher und Bläser und Pianos jubilieren, im Zentrum des Geschehens schiebt er mit seiner Stimme ein paar hitverdächtige Zeilen über sich und sein Leben im US-Exil an -freundlich begleitet von Kumpel Sean Lennon. Mit diesem Album wollen die Charts erobert werden aber mit Sophistication. „It’s a sexy record“, meint Ben Lee: „It sounds like Lou Reed buying drinks for Marvin Gaye.“ Alles eine Frage der Phantasie.