Benjamin von Stuckrad-Barre – Autodiscographie
Während Ex-Freundin Anke in Köln ihr neues Glück mit einem minderbekannten Musiker zu Protokoll gibt, ist Benjamin praktisch auf dem Sprung. Hockt auf dem Geländer, blickt aus dem Bild raus, und die Schweizer Fahne weht. Seitdem die Verhältnisse mit Anke Engelke und der Züricher Weltwoche dahingingen, war Deutschlands bestbezahlter Schnösel nicht untätig und hat „Balladen vom äußeren Leben“ gesammelt, um sie in seiner autodiscographie zu veröffentlichen. Stucki lässt sich nicht lumpen, die Sammlung stammt weder von der Resterampe, noch werden hier exotische Folk- oder Jazz-Songs aus verstaubten Archiven ausgebreitet, die nur des Sammlers eitle Absichten verrieten. Die 20 Songs sind in dieser Zusammenstellung trotzdem langweilig, wenn man nicht zu den 273 Literaturgroupies gehört, mit denen der Autor seine Abende so schön remixt. Lies diese Lieder bitte als Lebens-Stationen des BvSB: „Sunday Morning“ von Velvet Underground, „Accidents Will Happen“ ilive) von Elvis Costello, Prinzessin Stephanie von Monacos Knatterdiscohit „Irresistible“ und natürlich die Landsleute und Firmenfreunde – Element Of Crime, Die Regierung, Manfred Krug, Phillip Boa mit Bowies „Starman“ und, längst zur Rehabilitation freigegeben, die Münchener Freiheit. Seitdem das under the in-FLUENCE-Syndrom unter noch größeren Popstars kursiert und Menschen, die auf mehr Mixtapes auftauchen, als sie selber produzieren können, sich der Welt mit ihren wichtigen Liedern veräußern, müssen wir ambitionierten Heimmixtaper uns warm anziehen, die letzte Bastion des Privaten steht unter Beschuss.
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