Bernie Taupin – Tribe

Elton Johns Schatten hatte er vor Jahren schon mal mit seinem Solo-Versuch verdunkelt – und tut’s nun wieder. Der schöne Bernie ist möglicherweise ein akzeptabler Demo-Sänger, der bei Elton ein paar Phrasierungen gelernt hat. Ein Supertexter, zweifellos. Was er hier für sich an Stories, Ideen und glänzenden Zeilen aufgespart hat, ist große Klasse. Etwa der Song für Nelson Mandela („Corrugated Iron“) oder die Absage an die Busenfreundinnen von Seite 3 („Citizen Jane“).

Bleibt die Musik. Martin Page hat sie komponiert. Man kennt ihn als Hitschreiber („We Built This City“, Starship) und Sessionmusiker. Page tritt auch als Produzent und musikalischer Boß der Begleitband auf, die sich ebenfalls Tribe nennt. Ein eher namenloses Quintett, das Taupin um sich versammelt hat. Illustre Gäste, die dem Projekt etwas Glanz verleihen sollen: Elton in der zweiten Reihe eines Chors und Bruce Hornsby, der ein paar seiner typischen Akkordeonund Klavier-Schnörkel einstreuen darf.

Gute Musik durchaus. Gute Texte ebenfalls. Aus den Demos kann was werden. Es fehlt nur der passende Sänger.