Besser – Kaputt und glücklich

Wer einen so herzlich ruppigen, nach vorne gereckten Rocker wie „30up“ an den Anfang stellt, will ein „Oh!“ bei seinem Gegenüber provozieren, Serve & Volley spielen, bevor sich die anderen überhaupt mit dem Regelwerk vertraut gemacht haben. Live soll das Trio aus Lüneburg ja ziemlich die Schau sein. Ein Eindruck, den das zweite Album glaubhaft vermittelt. Eingespielt in nur einer Woche, vermag Kaputt und Glücklich aber noch mehr, als packende Gitarrenriffs auf den Punkt zu setzen. Melodiereich verzahnt melancholisieren wie die mittleren Blumfeld zum Beispiel. Zuweilen allerdings mit einem fast muckerhaften Jazzrock-Groove. Auch Balladen und ganz gewöhnlichen Deutschrockpop spielen Besser mit jenem Nachdruck, der Echt letztlich abging. Doch wenn Kai-Uwe Kolkhorst sich der maulenden Phrasierung von Jan Delay bedient, um in „Crack“ rauschmittelkritisch über den Willen zum eigenen Willen zu rappen, geht das halt gar nicht.

>>> www.binaural.de