Bethlehem – Schatten aus der Alexander Welt :: Psycho-Rock

Schatten aus der Alexander Welt enthält neun Musikstücke, die von prosaischer Epik umrahmt sind. So simpel ist die Beschreibung des mittlerweile fünften Albums der deutschen Band. Und doch so unzureichend. Denn die Worte deutlich, einfach und direkt kennen Bethlehem nicht. Bei dieser Band geht es um den seelischen Schmerz, der – unkontrollierbar und brutal, wie es nun einmal seine Natur ist – keinen Durchschnittsnormen entspricht. Diese Pein, steter Begleiter der Band seit deren Anfangstagen vor einer Dekade, mutierte in der Zwischenzeit zum Wahn. Und dieser Wahn ist – paradoxerweise – der einzige rote Faden, der die Alexander Welt zusammenhält. Dort nämlich, in dieser anderen geistigen Existenzebene, gibt es keine Rationalität, das emotionale Leid tritt ungefiltert zu Tage: sowohl in den (gesprochenen) Texten, als auch im Gesang und der Musik. Erstere legen auf expressive Art und Weise die Gedankenfetzen des von Seelennot geplagten Protagonisten dar, die beiden Letztgenannten schwanken zwischen Rammstein’schem Mächtigrock, zarten Vokal- und Akustikklangen sowie jeglicher Struktur beraubten Tonfragmenten psychotischer Natur. Und zusammen betrachtet? Zusammen betrachtet ergeben diese Elemente ein herrlich unkonventionelles Tagebuch des Ausbruchs von dunklen Gefühlen an der Grenze zum mentalen Abgrund.

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