Better Than Ezra – Friction, Baby
Es ist tröstlich zu wissen, daß es immer noch Leute gibt, die an das Gute im Menschen glauben. Better Than Ezra gehören dazu. Ohne solche Jungs wie Kevin Griffin und die Seinen könnte das Leben schon mal verdrießlich werden. Aber schließlich haben uns die Götter Bands wie Better Than Ezra geschickt, die uns liebevoll den Kopf zausen wie Karamelbonbons verschenkende Großväter, „es wird schon werden“ sagen und mit FRICTION BABY ein Album in den späten Winter schicken, das den Frühling verspricht. Das Trio aus Baton Rouge ist sowas wie die männliche Antwort auf Alanis Morissette. Die drei machen Pop, der sich zwar fast ausschließlich dem Wohlklang hingibt, aber trotzdem nicht nervt, weil Herzblut ihn vorwärts treibt und schlagkräftige Wesen ihn mit ein wenig Gitarrenlärm und Schlagzeuggerumpel umgeben auf daß es spannend bleibe. Die Band, die in ihren besten Momenten stark und muskulös wie die Afghan Whigs klingt, gehört zu den Erben des Grunge; ihre Songs sind wie beispielsweise auch die der Eels oder der famosen Belgier von Metal Molly – das entfernte Echo auf jenes Gewitter, das die 90er an ihrem Beginn aus dem sanften Schlummer riß. Heute ist man da schon wieder viel braver und weniger renitent, elitärer und weniger Kotzbrocken, aufgeräumter und weniger Problemkind. So ist er eben, der Pop, den Better Than Ezra besser als so manch anderer draufhaben: Songs für eine gute Party, Akkorde, die logisch abgespult werden wie die Perlen am Rosenkranz und keinerlei neue Erkenntnisse bringen außer vielleicht diejenige, daß das Leben durchaus auch seine lichten Momente haben kann. FRICTION, BABY ist eine Platte für den Genießer, der sich zum Nachtisch wendet: wie das Dessert nach der Schlachtschüssel.
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