Bettle Serveert – Attagirl
Okay, wir nehmen den Satz. Und knüllen, kaum haben wir ihn mit der Tastatur familiär werden lassen, einen Fünf-Euro-Schein ins Phrasenschwein. Bitte schön, hier isser: Natürlich war früher nicht alles besser -Bettie Serveert allerdings schon. Man muß das so schonungslos sagen, weil die Band um die Sängerin Carol van Dyk, hervorgegangen aus Mitgliedern der ziemlich großartigen De Artsen, Anfang der 90er Jahre ein paar dufte Platten aufgenommen hat. Palomine gehört(e) dazu, desgleichen Lamprey. Weil man auf den Tonträgern von Gitarren dominierte Musik hören konnte, die mal elegisch und konzentriert-vertrödell war, mal zackig mit einer zünftigen Laut-und-Leise-Dynamik aus dem Quark kam. Und über allem schwebte die fein näselnde Stimme von Carol van Dyk. Nun haben wir 2005, das Album von 2002, LOG22. war schon unerheblich, aber das hält Bettie Serveert nicht davon ab, es noch einmal zu versuchen. Das geht in Ordnung, endet aber so: Es bleibt beim Versuch. Bettie Serveert, auch das im Grunde okay, wagen sich an Neues, lassen Beats zu und ein paar neue Styles durchs weit geöffnete Studiofenster fliegen – doch so ein Dingelchen wie der Titelsong wäre bei den Sugababes unter dem Mischpult liegen geblieben, Bettie Serveert biegen den Groove nicht hin, die Synthese von Electronica und Gitarren kriegen sie erst recht nicht auf ein Gleis, und wäre da nicht das ebenso karge wie hübsche „You’ve Changed“ (sie!), bliebe es bei dem Zeugnissatz „Haben sich stets bemüht“. So aber schmieren wir uns eine Stulle, belegen sie mit Leerdamer – und vergessen den Käse von Attagirl.
>>>www.bettieserveert.com
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