Bill Evans/Randy Brecker – Soulbop Band
Schon im siebenminütigen Opener „Rattletrap“ wird ein Tempo vorgelegt, bei dem einem fast schwindelig wird. Die Puste geht Trompeter Randy Brecker und Alt-Saxer Bill Evans dabei natürlich nicht aus. Im Gegenteil. Wie die beiden sich in diesem Groove-Strudel die Bälle hin- und herwerfen, sie Haken schlagen und sich dann nebenbei noch ein Wettrennen mit Victor Baileys Baß-Power liefern – das ist einmal mehr ein schlagender Beweis dafür, daß die gestandene Fusion-Fraktion noch längst nicht zum alten Eisen zählt. Und deshalb ist es eigentlich egal, daß Brecker & Evans mit ihrer Soulbop Band auf ihrer Tournee 200/1 das Rad nicht neu erfunden haben. Denn von den zwölf Tracks auf der Doppel-CD ist nahezu jeder von einer intelligent und spielerisch umgesetzten Funkyness infiziert, daß selbst eingefleischte Fusion-Connaisseure die bekannten Kompositionen wie frischgewaschen vorkommen müssen. Elastizität statt Muskelkaft, virtuose Leichtigkeit und modellhaftes Calland-Response-Vergnügen sind die Säulen für eine niveauvolle Sause, die doch nur gelingen kann, wenn man sich auf seine handverlesenen Mitstreiter verlassen kann. Was bei Gitarrist Hiram Bullock. Pianist David Kikoski und dem ungemein rockig zupackenden Schlagzeuger Steve Smith keine Frage ist, der in „Some Skunk Funk“ mit Victor Bailey eine ganz besonders heiße Attacke auf die Weather-Report-Hymne „Birdland“ reitet. Und dies ganz ohne nostalgische Züge. Denn diese Art von Fusion kommt einfach aus dem Hier und Jetzt.
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