Bin ich schön?

Vom Kennenlernen und Abschied nehmen, Anfang und Ende, Leben und Tod erzählt Doris Dörries erster Film seit ihrer Tragikomödie KEINER LIEBT MICH. Wie in Robert Altmans besten Arbeiten treffen sich hier die Menschen, verbringen eine Zeit miteinander, gehen dann ihrer eigenen Wege – oder bleiben zusammen. Einige sieht man mehrmals, manche nur einmal, ganz kurz. Wie im richtigen Leben, möchte man sagen. Wie im richtigen Leben geht es in BIN ICH SCHÖN?, einer Sammlung von eigenen Kurzgeschichten, die Doris Dörrie in ihrem phänomenalen Drehbuch geschickt miteinander verwob, um einfache Menschen, die miteinander verbindet, daß sie rastlos, auf der Suche sind. Leitmotivisch zieht sich der Umgang mit dem Tod durch dieses Kaleidoskop menschlicher Träume, Fantasien, Bedürfnisse, Wünsche und Zwänge. Wenig verwunderlich nach dem plötzlichen Tod von Dörries langjährigem Lebensgefährten und Kameramann Helge Weindler während des ersten Anlaufs zu den Dreharbeiten des Stoffes. Die emotionale Intensität, mit der die Filmemacherin ihre Trauer und ihren Schmerz in BIN ICH SCHÖN? nun kanalisiert, läßt den Film zu einer Ode an das Leben werden. BIN ICH SCHÖN? ist nicht perfekt. Nicht jede Vignette ist treffsicher, aber die Liebe, die Doris Dörrie in diese offensichtlich so persönliche Arbeit investiert hat, die groß aufspielenden Schauspieler (die deutsche Creme de la Creme hat sich versammelt) und vor allem die herrlichen Dialoge, in denen tatsächlich Dinge erzählt werden, über die man nach Ende des Films noch nachdenkt, lassen dieses beeindruckende und mutig ambitionierte Spiel nachhaltig wirken.