Birdie – Reverb Deluxe

… und das ist ja nun genau das Problem. Wer in drei Teufels Namen will bei zehn Grad minus an den Sommer denken? An laue Nächte am See und so’n Zeugs? Da kommt man doch bloß noch schlechter drauf! Das geht so nicht, bei mir zumindest nicht. Und bloß weil sie so klingen wie sie klingen, so beschwingt und fröhlich, so locker und leicht, ist dem Winter doch egal. Der bleibt da, wo er ist, und pfeift auf den flockigen Easy-Pop-Gegenentwurf von Birdie. Zumal es sich größtenteils um bislang – zum Teil aus gutem Grund – unveröffentlichte, fragmentarische Instrumentals und diverse B-Seiten aus vergangenen Tagen handelt. Zugegeben, Debsy Wykes versteht ihr Handwerk und überzeugt mit klarem und ausdrucksstarkem, aber immer unaufdringlichem Gesang. Auch Paul Kelly lässt an der Gitarre sein Können aufblitzen. Da ist schon Schönes bei, wie der Opener „Such A Sound“, „Lift Up The Sun“ und „Natural Star“ hörbar belegen. Aber insgesamt ist es zu wenig packend und nicht wirklich von Belang, was einem da den Sommer ins Gemüt zaubern will. Wer dem Winter wirklich entfliehen will, sollte lieber mit dem Flugzeug und nicht mit Birdie fliegen. www.apricot-records.de