Bis – The New Transistor Heroes
Sie nennen sich Sci-Fi Steve, Manda Rin und John Disco, sind gerade 18 bzw. 19 Jahre alt und verkörpern die desillusionierte Großstadt-Jugend des Inselstaats. Sie hassen Brit-Pop, hören lieber Stereolab, My Bloody Valentine oder New Wave als Beatles, Smiths geschweige denn Small Faces, träumen vom Pop-Stardom und sind eher konsumgeil als politisch engagiert. Die Kinder der Class of ’86 geben sich weniger naiv und spleenig, aber doch genauso idealistisch wie ihre noisigen Ziehväter. So halten Bis zwar an bewährten Indie-Tugenden fest, kümmern sich aber wenig um Traditionen, Vorbilder oder Konzepte. Sie machen, was ihnen gefällt, und das mutet zuweilen wie ein bizarres Kaleidoskop aus 7oies und 8oies-Trash-Pop an.
Von zeitgeistlichem Trendsetting keine Spur. Mit Drum-Maschine, überdrehten Songkonstrukten und irrwitzigen Texten, philosophieren sie über Pop-Idole, Yuppies, Poster, Lügendetektoren, Photoläden und alles, was unsinnig sinnig erscheint. Bis sind humorvoll, vorlaut und frech, wenn es um die Handhabung ihrer Einflüsse geht. In „Tell It To The Kids“ verwursten sie die B-52’s, in „Starbright Boy“ sind es Blur und in „Skinny Tie Sensurround“ gar Gary Numan. Aber gute Rip-Offs sind bekanntlich immer noch wesentlich besser als schlechte Originale.
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