Black Francis – Bluefinger

In inflationärer Flut preist der Frontmann der Pixies Alben an, mit verschiedensten Formationen. Anlässen, Aufhängern: Solowerke mit und ohne seine Catholics, erfüllte Jugendträume mit staubtrockenen Americana-Songs im Nashville-Style (HONEYCOMB) inklusive Nachschlag Fastman/Raiderman mit telefonbuchstarker Gastmusikermannschaft und abschließender Werkschau Frank Black 93-03. Dann die kühl kalkulierte Reunion seiner Kultkapelle Pixies samt „Live“ und „Acoustic“-DVD. Jetzt hat Charles Michael Kitridge Thompson alias Frank Black, aka Black Francis, schon wieder elf neue Songs aus der gut genährten Hüfte geschüttelt und setzt dabei elektrisch knisternden Rock’n’Roll, Post-Grunge und Neo-Country zusammen-ruppig, ungeschminkt, handgemacht. Und gelegentlich wird mit der Telecaster sogar mal wieder eine ordentliche Wall Of Sound gemauert. In „Treshold Apprehension“ geht’s um den holländischen Rockerund Ex-Nina-Hagen-Lover Herman Brood, der seinem Leben mit einem Sprung vom Dach des Hilton-Hotels in Amsterdam ein Ende setzte. Inspiriert von Musik und Malerei Broods, verbeugt sich Black vordem (fast) vergessenen Kultrocker. Wie man zu Brood („he played piano fucking good – West-Berlin to West Hollywood“) auch stehen mag: Frank Black hat sein bestes Album seit Langem eingespielt. Respekt.

www.frankblack.com