Black Heart Procession – Amore Del Tropico
Nach zwanzig Minuten Black Heart Procession meint Redaktions-Grafikerin und Zimmer-Genossin Betty: „Können wir nicht etwas anderes hören? Sonst fange ich an zu heulen „. Da will ich mal nicht so sein, greif zum portablen Discman und verabschiede mich für heute. Draußen weht mir ein erschreckend kalter Wind ins Gesicht. Guck an, denke ich mir, es wird Herbst. In meinem Ohr dreht sich derweil Planet Moll langsam um die eigene Achse. Pall Jenkins singt „you bleed for everyone, now it’s time for all visitors here to leave“, schmerzverhangen, tragisch, wunderschön und allemal aufregender als die monotonen Hausschluchten an denen ich vorbeischlendere. Zart gezupfte Gitarrensaiten, schwermütige Piano-Arrangements, Violinen und Celli schweben und verschmelzen mit den Regenwolken, die mittlerweile auf Augenhöhe zu hängen scheinen. Liebesdebakel, wilde Mordgeschichten und andere unappetitliche Seelenqualen. Black Heart Procession leiden und liefern die perfekt-vertonte Herbstdepression mit AMORE DEL TROPICO. Ich stehe an der S-Bahn-Haltestelle, Züge, Menschen, versteinerte Gesichter kommen und gehen, ein trostloses Bild, der Himmel weint, ich auch. www.southern.net/southern/band/BHPOO/
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