Blackmail – Bliss, Please :: Rock

Vor zwei Jahren, zur Veröffentlichung des Vorgängeralbums SCIENCE FICTION, lag man sich in den Armen und frohlockte-. Endlich eine deutsche Band, die durchzieht, sich mit unausgegorenen Ideen und halbgaren Melodien nicht zufrieden zeigt und daraus ihre Konsequenzen zieht. Genugtuung und Euphorie feierten Hochzeit. Blackmail brauchten keinen Vergleich mit den immer ein Stück selbstverständlicheren, ja, meist besseren Kapellen aus Übersee und jenseits des Kanals. Bliss, Please will davon schon gleich gar nichts mehr wissen. Dieser Rock kommt in großen Gesten urgewaltig, Aydo Abays Stimme fordernd in Balladen und Krawall, alles aus dem Bauch und dem Herzen. Wo es Gitarren, Blitz und Wirbelsturm nicht alleine tun, klettern Blackmail mit Moog, Hammond und Effektmaschinen himmelwärts. Hier noch eine Trompete, dort ein Vibrapbon – der wolkigste Wohlklang ist Kurt, Mario, Carlos und Aydo gerade größenwahnsinnig genug. Benebelt von der eigenen Melancholie taumeln die vier Herren aus Koblenz durch 16 Variationen des mehr oder weniger symphonischen Rock. Dass diese Völlerei zwischen Space Rock und Beatles-Harmonien, Placebo und Built To Spill, großen Gesten und Loserposen nicht mit Bauchschmerzen der übelsten Sorte endet, ist eigentlich ein Wunder. Ein Wunder, ein Wunder!

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