Blag :: Von Sally & Sarah Edwards

DIE GESTALTEN VERLAG. 160 SEITEN, 69,- DM

Grundlage von BLAG bildet das englische Magazin gleichen Titels, das seit einigen Jahren vom inzwischen renommierten englischen Grafikbüro Yacht Associates Of London betreut und produziert wird. Die Schwestern und Yacht Associates-Chefinnen Sally und Sarah Edwards gelten inzwischen als Autoritäten auf ihrem Gebiet und ihr Heft als Standardlektüre in Werbe- und Promotionagenturen. Für diverse Plattencover von Bands wie Blur oder Pulp zeichnen die Damen zudem verantwortlich. Bis jetzt gibt es nur wenige Bücher, die unter visuellen Gesichtspunkten die unterschiedlichen Styles und Codes der HipHop-Szene anschaulich darstellen. Der Berliner Die Gestalten Verlag unternimmt nun einen überzeugenden Versuch, sich dem Phänomen HipHop in all seinen Ausprägungen weiter als bisher üblich anzunähern. Dass mit einem Buch die ganze Bandbreite einer stehts im Umbruch befindlichen Szene nur unvollständig erfasst werden kann, sollte klar sein. Mit BLAG ist dem Verlag

dennoch mehr als nur eine spannende Momentaufnahme gelungen, in der auf ganz unterschiedliche Weise Künstler wie Prince Paul, The Roots, Redman.die Black Eyed Peas, Slum Village, EPMD und Pharcyde zu Wort kommen. Die Texte und die grafische Umsetzung sind in den meisten Fällen vorbildlich. Vor allem deshalb, weil sich hier niemand an irgendwelche Konventionen hält. Fotos, Grafiken und Textelemente werden auf jede denkbare Art mit einander verknüpft oder bewusst gegen einander gesetzt. Es ist einfach spannend,sich durch die 160 Seiten zu blättern und je nach Lust und Laune ein wenig zu verweilen, sich ein paar Gedanken über die universelle Schönheit von Graffiti zu machen oder einfach in den unendlichen Wortkanon einer Rap-Formation wie den der Lost Boys einzutauchen. Und dass vor allem deshalb, weil man bis ins kleinste grafische Detail hinein die Liebe der Macher zur Musik spurt. Mit BLAG lässt sich nachvollziehen, wie und warum schwarzes Lebensgefühl, Skateboards, Graffiti und Street Style immer stärkeren Einfluß auf Werbung und Alltagskultur ausüben.