Mitte der 70er Jahre gehörten Blondie zu den Mitbegründern der amerikanischen New-Wave-Bewegung. Ihre großen Erfolge feierten die New Yorker aber nicht mit ihrem punkigen Repertoire, sondern mit einem publikumsfreundlichen, wenn auch etwas ruppigen Mainstream-Pop. Einige ihrer besten Popsongs sind nun noch einmal in packenden Konzertfassungen aus Philadelphia (1978) und Dallas (1980) zu hören. Das erste offizielle Blondie-Live-Album zeigt die Gruppe auf dem Zenit ihres Schaffens. Da erschallt „Denis“, die Bearbeitung eines Sixties-Songs von Randy And The Rainbows und zugleich der erste Welthit der Band, in einer ungeschliffenen, krachenden Version. Der hektische Mitschnitt von „In The Sun“ (vom BLONDIE-Erstling) hat den nervösen Zeitgeist der damaligen Ära gut eingefangen. Der Top-io-Erfolg „Hanging On The Telephone“ (von PARALLEL LINES) tönt live viel rockiger als in der Studioversion. Und die Nummer-i-Single“HeartOfGlass“ bekommt von einer tuckernden Disco-Beatbox und einem billig zirpenden Plastik-Synthesizer einen leicht schrägen Anstrich verpaßt, der dem Stück aber richtig gut steht. Auf der Bühne werden die Chartbuster von Blondie unterm Strich viel rauher und viel energischer dargeboten. Debbie Harry und ihre Männer spielen ihre Performer-Oualitäten voll aus.